Pflege

Hundepflege

Kämmen, waschen, föhnen, schneiden und noch vieles mehr. Bei unseren domestizierten Hunden gibt es einiges zu tun, von der Fellpflege angefangen über die Nagelpflege, zur Zahn und zur Ohren-pflege.

Warum? Fragst Du dich jetzt, vor Hunderten von Jahren haben die Hunde so etwas ja auch nicht gebraucht? 

Eine berechtigte Frage. Tatsächlich ist es so, das die Rassehunde vergangener Zeitalter auch schon ihre pflege und Rasse-typischen Schnitte bekommen haben. In unseren Köpfen ist nur leider das Bild des verlotterten Hofhundes vom Bauern neben an hängen geblieben. Doch die stolzen Russenterrier, Riesenschnauzer und Airedaleterrier, die immer top gepflegt und frisiert auf Verbrecherjagd gegangen sind oder Paplienens kontrolliert haben, diese Tiere sind mittlerweile in Vergessenheit geraten. 

Auch der Mythos das man Hunde nicht waschen darf ist so ähnlich entstanden. Vor langer Zeit gab es noch keine rück-fettenden Schampons, daher gestaltete sich die Haarpflege für den Menschen schwierig, Seife oder Öle waren teuer daher wurde es nicht oder selten an den Hund verschwendet. Dies geschah natürlich nur ein oder zweimal im Jahr. Das prägte sich bei den Menschen ein: ,,Ein Hund darf nicht oft gewaschen werden, höchstens ein oder zweimal im Jahr!” 

Was auch gerne gesagt wird ist, dass der Hund vom Wolf abstammt und dieser schließlich auch keinen hat, der ihn badet. Auch dies ist ein, durch Halbwissen verursachter Irrglaube. Der Wolf hat das Rudel. Die Rudelmitglieder putzen sich gegenseitig, sie wälzen sich im staub um Parasiten zu vertreiben, gehen aber auch gerne, gerade in warmen Zeiten schwimmen. Zudem kommt das der Wolf draußen lebt, er bekommt den wechsel der Zeiten mit und das Fell kann sich daran anpassen. Außerdem hat ein Wolf keine angezüchteten Ohr-haare oder Talküberproduktion.

Obwohl es nicht mehr viele Wölfe auf der Erde gibt, ist der Genpool noch lange nicht so erschöpft wie bei manchen Rassehunden.

Unseren Haus Hunden fällt es schwer ihr Fell den Temperaturen anzupassen. Da sie mehrmals am Tag, also bei jedem Spaziergang, von kalt zu warm und von warm zu kalt wechseln. Das Fell ist permanent in Alarmbereitschaft, abwerfen, neu produzieren, abwerfen, das stresst nicht nur den Hund sondern auch den Menschen  der alles aufsaugen oder herauskämmen muss. 

Jetzt hast Du viel Input zum Nachdenken bekommen, alte Denkweisen werden überdacht und Du fragst dich jetzt bestimmt was kann ich jetzt tun? 

Atme erstmal tief durch, lehn dich zurück, entspann dich und dann lies erstmal weiter.

Wie oft solltest Du deinen Hund waschen?

Grundsätzlich kannst Du deinen Hund so oft waschen wie Du möchtest. 

Dafür brauchst Du lediglich ein Shampoo das dafür geeignet ist z.b. ein !Hundeshampoo! das rückfettend ist oder wenn man gerade nichts anderes hat ein mildes Menschen Shampoo. Am besten eins für lange Frauenhaare, da diese eine hohe Pflegeformel aufweisen.

Wichtig hierbei ist, dass es beim dran riechen nicht in der Nase brennt, dann brennt das auch nicht am Hund aber dies ist nur für den Notfall gedacht.

Tierärzte sagen oft dass man einen Hund nicht häufig waschen darf, weil sonst die Schutzschicht auf der Haut kaputt gehen würde. Dies ist aber ein veraltetes Denken von früher aus der Zeit wo Hunde noch Tag und Nacht im Garten gelebt haben. Heutzutage leben Hunde aber bei Uns in den Wohnungen und brauchen keine Schmutzschutzschicht auf der Haut mit einem Hundeshampoo das rückfettend ist, kannst Du also deinen Hund sogar täglich waschen. Du solltest es aber nicht übertreiben, ein bis zweimal die Woche für kleine Hunde und alle zwei Wochen für Mittelgroße Hunde reichen vollkommen aus. Oder Du wäschst dann, wenn Du das Gefühl hast, dass dein Hund sich dreckig anfühlt oder streng riecht.

Bei großen bis sehr großen Hunden gestaltet sich das Baden natürlich etwas schwieriger aber auch die Großen sind gerne sauber. Wenn Du es schaffst deinen Großen einmal im Monat oder alle zwei Monate zu waschen, dann wird es dir nicht nur deine Nase sondern auch das Fell des Hundes danken.

Wie wäschst Du deinen Hund?

Die Wassertemperatur solltest Du dem Hund anpassen, das heißt bei kleineren Hunden sollte man warmes Wasser nehmen so zwischen 37C° und 40C°.

Faustregel: je größer der Hund wird, desto kühler sollte das Wasser sein. Du solltest aber auf keinen Fall den Hund mit eiskaltem Wasser waschen! Die Hautfette und der Schmutz im Fell, können sich dann nicht lösen. Doch der alte Dreck muss erstmal runter, bevor die Fellnase neuen Schmutz einsammeln kann. 

  1. Also erst den Hund ordentlich nass machen, mit dementsprechend warmen Wasser.
  2. Dann den Hund großzügig mit Shampoo ein schäumen, bei langem Haar auch ruhig den Schaum mit einer Drahtbürste ein bürsten und dann 2-3 Minuten das Shampoo einwirken lassen.
  3. Danach wieder mit dem entsprechend warmem Wasser abwaschen.
  4. Sollte der Hund sehr verschmutzt sein kannst Du ihn auch noch ein zweites Mal ein shampoonieren und noch einmal abwaschen. Bei einem langhaarigen Hund kannst du hier an der stelle einen Conditioner einsetzen. Dadurch wird das Fell weicher, verknotet nicht so schnell und kann besser ausgekämmt werden.
  5. Danach mit einem Handtuch gut abtrocknen. Bei einem kurzhaarigen Hund gerne kräftig rubbeln. Doch bei einem langhaarigen Exemplar bitte nur vorsichtig bis gar nicht rubbeln, nur kneten, das Fell dankt Dir indem es, nicht direkt wieder Verknotet ist.
  6. Du kannst deinen Hund auch gerne föhnen, wenn du Zeit und Lust dazu hast. Das hätte nicht nur den Vorteil das der Hund schneller trocken ist. Bei kurzen Haaren, kann man auf diese weise wunderbar die toten Haare heraus pusten und die Fellproduktion wird dadurch nicht weiter angeregt. Bei langen Haaren, kannst Du damit auch die Knotenbildung heraus zögern und das Fell ist länger schön. Achte aber darauf, dass Du mit dem Haarwuchs föhnst und die langen Haare nicht verwirbelst sonst können schlimme Knotennester entstehen.
  7. Du kannst nach dem trocken Rubbeln, während dem Föhnen oder auch nach alledem immer eine Drahtbürste zur Hilfe nehmen. 

Was noch gepflegt werden möchte

Worauf Du bei der Ohrenpflege achten musst und kannst.

Bei der Ohrenpflege solltest Du auf deine Sinne vertrauen, Riechen, Fühlen und Sehen.

Wenn das Hundeohr fast nach nix riecht, es sauber und frei von Haaren aussieht und sich glatt, warm und nur leicht schmalzig anfühlt, ist das Ohr gesund! Ein gesundes und sauberes Ohr solltest du nur kraulen und nicht weiter daran herumdoktern, denn es ist ein eigenständiges Organ. An das man nur heran geht, wenn es anfängt schmutzig zu werden.

Doch sollte das Hundeohr schlecht riechen, schmutzig oder voller Haare sein, dann sollte es auf jeden Fall gereinigt und von den Haaren befreit werden. Sollte sich das Hundeohr extrem heiß, dick geschwollen, schuppig oder pockig anfühlen, dann sollte es sogar in ärztliche Behandlung gebracht werden.  

Bevor Du mit der Reinigung anfängst, vergewissere dich das der Gehörgang frei ist. Sollten Haare im Inneren den Gehörgang verstopfen, dann solltest Du diese vorher heraus zupfen. 

Das Zupfen der Haare aus dem Gehörgang tut nicht weh, hört sich aber fies an, vor allem für deinen Hund. Zum zupfen verwendest Du deine Finger, Finger mit Gummi Handschuhen oder eine abgerundete Pinzette. Sind dann alle Haare entfernt kannst Du mit dem säubern anfangen.

  • Ein Hunde Ohr sollte immer mit einem speziellen Ohrenreineiger gesäubert werden.
  • Wenn Du jetzt das Ohr greifst, dann umschließe mit deiner Hand die gesamte Ohrmuschel. Fülle diese mit dem Reiniger bis es kurz vor dem Überlaufen ist.
  • Halte Hund und Ohr gut fest und knete die Ohrmuschel sanft, mindestens 2min lang.
  • Gehe nun mit einem weichen, trockenen Tuch (Kosmetik oder Taschentuch) Komplett in den Gehörgang hinein,  drück es sanft an und zieh es wieder heraus. Dies wiederholst Du solange bis der ganze Reiniger und Schmutz von den Tüchern aufgesogen wurde.

Wichtig: Verletzungsgefahr!! Verwende keine Küchenrolle, da diese viel zu rau für die sensible Haut im inneren des Ohres ist. Vermeide auch bei weichen Tüchern, starkes rubbeln oder reiben, da es zu Hautirritationen kommen kann. Nur kneten und tupfen.

Worauf Du bei den Zähnen deines Hundes achten solltest.

Du solltest dir immer wieder die Zähne deines Hundes ansehen, denn auf kurz oder lang kann es passieren das sich dort Zahnstein bildet. Dies gilt natürlich zu vermeiden, da sich im Zahnstein jede Menge Bakterien tummeln, die nicht nur schlecht riechen, sondern auch gesundheitsschädlich sein können. 

Jetzt musst Du aber nicht bei jedem kleinen bisschen Zahnstein zum Tierarzt rennen und den Hund in Narkose legen lassen. Das wäre nicht nur unglaublich teuer, sondern auch sehr schlecht für den armen Hund, denn eine Narkose ist für den Körper eines Vierbeiners noch viel stressender als für uns Menschen.

Du kannst vorbeugend dem Hund natürlich immer die Zähne putzen. Bitte nur mit extra Hunde Zahnpasta! Aber das ist nur dann wirklich effektiv, wenn du es mindestens einmal am Tag machst und das JEDEN Tag. Sonst ist das ganze nur ein umständliches Leckerli.

Wenn Du aber deinem Vierbeiner beigebracht hast, das Du ihm im Maul herum fuhrwerkst. Das etwas Druck auf den Zähnen und den Kiefer fest halten nicht schlimm ist. Tja, dann kannst Du deinem Hund einfach selbst den Zahnstein entfernen, kurz nachdem dieser entstanden ist. Solltest Du dich das aber so überhaut nicht trauen obwohl dein Hund lieb ist und das alles überhaut nicht schlimm findet, dann such in deiner Nähe nach einem Profi der das kann. (Zahntierärzte, Hundetrainer oder Hundefrisöre) nicht jeder macht das aber es gibt doch einige Anlaufstellen die das machen können.

Sollte jetzt der Zahnstein schon extrem schlimm, ein paar Zähne locker sein und sich das Zahnfleisch schon sehr zurück bilden. Dann solltest Du auf jeden Fall mit deinem Liebling zu einem Zahntierarzt gehen. Hier lohnt es sich auch auf jeden fall zu einem Spezialisten zu gehen, denn die können oft noch Zähne retten, die ein normaler Tierarzt einfach raus gezogen hätte.

Worauf solltest Du auf jeden Fall beim Krallen schneiden achten?

  1. Ist die Kralle wirklich zu lag? Die Krallen sind dann zu lag, wenn die Kralle im Stand auf den Boden drückt und den Ballen hoch schiebt. Oder wenn die Kralle sich sogar schon zur Seite weg dreht.
  2. Hast Du eine geeignete Krallenzange oder Schere? Nutze zum schneiden eine extra dafür geeignete Schere oder Zange mit gebogener Klinge. So vermeidest Du splittern, reisen oder quetschen der Kralle und der Blutlinie.
  3. Was kannst Du wegschneiden und was muss unbedingt stehen bleiben? Du darfst nur unterhalb der Blutlinie schneiden. Schräg vom Ballen aus nach oben, wie die grüne Schnittlinie es zeigt. Schneid langsam um zu beobachten was dein Hund macht, zeigt er Schmerz dann setz noch einmal neu an. 
  4. Was tun, wenn du doch zu viel weggeschnitten hast? Die Blutlinie verläuft vom Krallenbett, spitz in Richtung der Krallenspitze. Solltest Du mal zu steil nach oben oder zu viel weg schneiden und es fängt an zu bluten, dann ist das auch kein Grund in Panik zu verfallen. Nimm dir ein trockenes, weiches Handtuch und drück es gegen den Schnitt. Sollte der schnitt nicht zu tief sein hört es dann schnell wieder auf zu bluten. Willst Du auf Nummer Sicher gehen, dann gibt es spezielles Blutstopp-Puder. Dieses Puder drückst du auf den blutigen Schnitt und es hört nahezu direkt das Bluten auf. 

In diesem Sinne, pflege deinen Hund so wie Du gerne gepflegt werden möchtest.