Erstehilfe

Erste Hilfe beim Hund ?

Fakt ist, Hunde haben die Intelligenz eines Kindergartenkindes und daher kann es durchaus passieren das unsere geliebten Vierbeiner etwas zu sich nehmen was sie nicht sollten. Und dann kann es schnell passieren das sie unsere Hilfe brauchen. Zimmerpflanzen sind ein beliebtes Kau-opfer von gelangweilten oder unerfahrenen Hunden. Doch gerade unsere hübschen Zierpflanzen sind oft giftig und können zu Vergiftungserscheinungen, wie Zittern, Erbrechen, Durchfall, Unruhe u.Ä. führen.

Sollte dies der Fall sein, bewahre Ruhe. Du kannst deinem Hund z.B. Kohletabletten geben und dann einen Tierarzt aufsuchen, wenn Du keine Kohletabletten hast, fährst Du ohne Verzögerung direkt zu einem nahe gelegenen Tierarzt.

Hat Dein Hund etwas verschluckt was den Bauch beschädigen könnte oder sich festsetzen kann, wie z.B. Lego-steine, Holz Stücke, Pfirsichkerne, Handschuhe o.Ä. solltest du erstmal Ruhe bewahren. Du kannst  deinem Hund erstmal Sauerkraut zu fressen geben, vielleicht gewürzt mit etwas Bratensaft oder soße damit der Rabauke das auch zu sich nehmen möchte. Dann heißt es erstmal warten ob es wieder von selbst raus kommt. Sollte dein Hund Symptome wie Zittern, Atembeschwerden, vermehrtes Speicheln und Krämpfe bekommen, fährst Du zum nächstgelegenen Tierarzt. Genauso, wenn der Hund bricht oder Kot absetzt, ohne das Sauerkraut und der Fremdkörper wieder raus kommen. Auch dann fährst Du umgehend zu einem Tierarzt.

Hier eine Liste mit giftigen Zimmer-Garten-Waldpflanzen

10 giftige Gartenpflanzen
  1. Buchsbaum 
  2. Brunfelsia a.A.
  3. Eisenhut a.A.
  4. Efeu
  5. Engelstrompete
  6. Geißblatt
  7. Maiglöckchen
  8. Thuja
  9. Tollkirsche
  10. Tulpe

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10 giftige Zimmerpflanzen
  1. Alpenveilchen
  2. Azalee
  3. Buntblatt
  4. Christusdorn(Weihnachtsstern)
  5. Chrysantehme
  6. Elefantenbaum
  7. Ficus a.A
  8. Geranie a.A
  9. Lilien a.A.
  10. Orchideen a.A

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10 giftige Waldpflanzen 
  1. Buschwindröschen
  2. Datura a.A.
  3. Eibe
  4. Fingerhut a.A.
  5. Mistel
  6. Rhododendron
  7. Schierling/Bärenklau
  8. Tannennadeln a.A.
  9. Wacholder
  10. Zeder

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Was tun wenn der Hund sich Verletzt?
Dorne, Splitter, Scherbe oder Granne im Fuß!

Schnell kann’s passieren, der Hund tritt auf, er miekt und Humpelt. Schon steckt ein Fremdkörper in der Hundepfote. Was tun jetzt? Erstmal Ruhe Bewahren! Wenn dein Hund Dich an die Pfote ran lässt, kannst du diese vorsichtig ab tasten und nach dem Übeltäter suchen.  Sollte dein Liebling trotz Maulkorb dich doch nicht ran lassen, dann fahr umgehend zu einem Tierarzt. Unbehandelt kann selbst eine Grasähre in der Haut zu schweren Entzündungen führen.

Doch wenn Du dich dazu in der Lage fühlst und dein Hund mitspielt kannst du ihm Ersthilfe zukommen lassen, den Übeltäter herausziehen und die Pfote verbinden. Für solche Notfälle solltest Du eine extra Apotheke für deinen Hund eingerichtet haben. Hier ein paar Anregungen für deine Heimtier-Apotheke.

Hausmittelchen

  1. Aktivkohle
  2. Aloeveraspray o. Geel
  3. Augentropfen/Cream
  4. Desinfektionsmittel
  5. Entwurmungstabletten
  6. Fieberthermometer
  7. Floh-u. Insektenschutzmittel
  8. Halskragen
  9. Maulkorb
  10. Mullbinden u. Mulltupfer
  11. Ohrreinigungsmittel
  12. Pinzette
  13. Verbandsschere
  14. Wundsalbe
  15. Zeckenzange

Anwendungsbereich

  1. bei Vergiftungserscheinungen
  2. bei wunden, gereizten oder aufgekratzten Stellen
  3. zum spülen des Auges bei Fremdkörpern im Auge/ bei gereizten Schleim-oder Nickhäuten 
  4. einmal für Oberflächen und einmal für Wunden
  5. nach Absprache mit dem Tierarzt
  6.     37,5 C°- 39C° sind normal, ab 42C° besteht Lebensgefahr
  7. nach Absprache mit dem Tierarzt Tabletten, Tropfen oder Halsbänder zur Vorbeugung. Spray u. Shampoo für aktuellen Befall
  8. als Leck-und Kratzschutz
  9. aus Stoff, Leder oder Plastik, zu Deinem und zu Seinem Schutz 
  10. in verschiedenen Größen und stärken
  11. extra für Hunde
  12. zum entfernen Kleiner Fremdkörper
  13. für den sparsamen verbrauch von Verbandsmaterial
  14. Jodsalbe o.Ä. für entzündete Stellen 
  15. zum schnellen entfernen von Zecken 

Salben und Wunden

Bei Kleineren Wunden oder Wunden Stellen neigen wir als Menschen dazu immer eine Cream oder Salbe zur Linderung auf die Stelle aufzutragen. Doch bei unserem Vierbeiner sollten wir uns damit besser zurück halten. Die Heilfähigkeiten der Hunde sind Meist besser als unsere eigenen. Wenn wir jetzt hingehen und eine Wunde stelle mit einer Fettigen Cream oder Salbe verschließen, kann dies den Hund eher bei der Heilung behindern und die Stelle verschlimmern. Zudem vermehrt es den Drang des Hundes die Stelle zu lecken oder zu kratzen. Dies sollte auf jeden Fall verhindert werden.

Sprays oder Gele wie z.B. Wunddesinfektionsspray, desinfizieren die Wundstelle und helfen der Haut zu heilen ohne diese zu verschließen. Das wichtigste bei solchen Stellen ist immer, dass der Hund Aufhört an dieser Stelle zu kratzen oder zu lecken. Das Luft dran kommen kann, keine Haare die Wunde verschließen und das die Ursache ermittelt wird.

Arzneimittel

Nach einer Absprache mit dem Tierarzt, ist es auch empfehlenswert, wenn du in deiner Heimtierapotheke auch Medikamente für den Notfall aufbewahrst. Wie z.B. Schmerzmittel für Hunde, etwas Krampflösendes, Fiebersenker, Durchfall-mittel, etwas gegen Reiseübelkeit, ein leichtes Beruhigungsmittel etc.

Wenn dein Hund Chronische Krankheiten hat oder empfindlich ist, dann hast du wahrscheinlich sowieso Tabletten o.Ä. für ihn/sie im Haus. Überlege Dir, vielleicht in Absprache mit deinem Tierarzt, was du gebrauchen kannst um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein. 

In diesem Sinne denke über ein Notfallset für unterwegs nach, um im Urlaub oder auf längeren Ausflügen auch gewappnet zu sein.

Hitzschlag oder Sonnenstich, wo liegt der Unterschied?

Hunde sind sehr hitzeempfindlich, da sie nur wenige Schweißdrüsen am Körper haben. Diese wenigen Schweißdrüsen sitzen auf der Nase und unter den Pfoten verteilt. Daher regulieren Hunde ihre Körpertemperatur durch Hecheln. Beim Hecheln verbraucht der Hund Energie und sehr viel Wasser, der Wasserbedarf steigt. Hunde haben generell eine etwas höhere Körpertemperatur als wir Menschen, im Normalfall liegt diese bei 38-39°C ab einer Körpertemperatur von 41-43°C wird es für den Hund lebensgefährlich. Das Körper eigene Eiweiß droht zu gerinnen. 
Daher ist es sehr wichtig den Hund schon im vorfehlt, vor extremer Hitze und Sonneneinstrahlung zu schützen. Doch wo ist der Unterschied zwischen Hitzschlag und Sonnenstich? 
Der Unterschied liegt am Ort des Geschehens, beim Sonnenstich erhitzt die direkte Sonnenstrahlung den Kopf und das Gehirn, während beim Hitzschlag die Umgebungstemperatur eine starke Überwärmung des gesamten Hunde-Organismus verursacht. 

Daher ist ein Auto das sich in praller Sonne, wie ein Backofen in kürzester Zeit, auf 70 Grad aufheizt, schnell eine Todesfalle. Er kann trotz intensivstem Hecheln, die Hitze aus seinem Körperinnern nicht mehr an seine Umwelt abgeben.

Beim Sonnenstich hingegen kann die Lufttemperatur durchaus noch im annehmbaren Bereich liegen, doch die Sonne selbst brennt auf den Hundekopf und Nacken herunter und erheizt diesen Bereich zu stark auf. Hält dieser Zustand längere Zeit an, überhitzen Kopf und Gehirn. Dies kann, dann zu einer Störung der Blutversorgung des Gehirns, bis hin zur Hirnblutung führen.

Eine Kombinationen aus Sonnenstich und Hitzschlag sind auch möglich, wenn dein Hund z.B. an einem extrem heißen Tag in der prallen Sonne auf dem heißem Boden liegen muss und nicht weg kann weil er angebunden ist. 

Symptome Hitzschlag 

  • extrem starkes, lang anhaltendes Hecheln
  • hohe Körpertemperatur
  • evtl. vermehrter Speichelfluss
  • die Innenseite der Ohren sind stark gerötet und heiß
  • der Hals ist oft langgestreckt und die Zunge hängt weit heraus
  • starke Unruhe
  • Nervosität bis hin zur Panik

Symptome Sonnenstich

  • starkes Hecheln
  • eine erhöhte Körpertemperatur
  • die Zunge ist tiefrot
  • Erbrechen
  • Erschöpfung
  • Krämpfe
  • beschleunigter Pulsschlag
  • Bewusstlosigkeit

Sofortmaßnahmen

Egal ob Hitzschlag oder Sonnenstich Du musst einen klaren Kopf behalten, sofort reagieren und Maßnahmen einleiten um das Leben deines Vierbeiners zu retten.  

  • WICHTIG: niemals dem Hund Wasser mit Zwang einflößen – es könnte bei einer Hitzeerschöpfung und Bewusstseinsstörungen in seine Lunge kommen
  • WICHTIG: niemals Wasser einfach über den Hund kippen (z.B. Eimer kaltes Wasser)
  • bring deinen Hund sofort in eine kühlere Umgebung, in den Schatten unter Bäume, kühler Innenraum, Keller, etc.
  • leg Ihn auf ein feuchtes Handtuch, ein weiteres feuchtes Tuch über den Kopf und ein feuchtes Tuch um den Hals
  • biete deinem Hund immer wieder Trinkwasser an, das Wasser darf nicht eiskalt sein. Dein Hund darf dabei so viel Trinken wie er will nur nicht zu schnell auf einmal!
  • die Pfoten gut anfeuchten, dann langsam den unteren Bereiche der Vorder- und Hinterbeine
  • langsam mit der Feuchtigkeit nach oben arbeiten
  • spätestens alle 10 Minuten, oder früher die Tücher, durch neue kühle Tücher ersetzen
  • die Pfoten ständig gut einnässen
  • wenn dein Hund Benommen ist und kurz vor der Bewusstlosigkeit steht dann lege seinen hinteren Körperbereich hoch und bringe ihn  evtl. in Schocklagerung
  • vermeide jeden weiteren Stress für deinen Hund, also bleib Ruhig und atme einmal tief durch!

Wenn dein Hund sich etwas erholt hat kannst Du ihm kalte Kompressen (Selbstkühlende Sofort-Kälte-Kompressen) auf dem Kopf, Hals und Leistenbereich/Schenkelinnenseiten auflegen. Kann er/sie wieder aufstehen und ein Teich, See oder Fluss ist ganz in der Nähe, dann geht langsam durch das kalte Wasser. Ansonsten stellt euch in eine Wanne mit etwas Wasser oder eine Dusche.

Doch bei einem Hitzschlag musst Du damit rechnen, dass sich der Zustand sehr schnell verschlimmert. Deshalb muss der Hund ständig überwacht und im Notfall sofort entsprechend weitere Maßnahmen eingeleitet werden.

Transport zum Tierarzt

  • wenn möglich einen Helfer organisieren, herbeirufen oder herwinken, ggf. auch laut um Hilfe rufen
  • wenn das Transportfahrzeug in der Sonne stand, lüfte es erst gut durch, bevor Du den Hund hinein legst
  • nimm vorab telefonisch Kontakt mit einem Tierarzt auf um sicher zu stellen das die Praxis oder Klinik geöffnet hat und diese auf eure Ankunft vorbereitet ist
  • wenn dein Hund gehen will, solltest Du ihn lassen
  • die Fahrt zum Tierarzt sollte so schnell wie möglich erfolgen, dabei solltest Du aber keine unnötigen Risiken auf dich nehmen
  • wenn Du selbst zu aufgeregt zum Autofahren bist, dann solltest du jemand Anderes fahren lassen 

Es sollte eh ständig einer nach dem Befinden deines Hundes schauen.

Herzdruckmassage/Wiederbelebung

  1. der Hund liegt auf seiner rechten Seite
  2. Puls und Atmung haben definitiv ausgesetzt
  3. sieh in Schnauze und Rachen nach ob etwas die Atemwege blockiert, wenn ja entferne es.
  4. bei Welpen den Druck vorsichtig mit zwei Finger, bei kleineren Hunden mit einer Hand, bei größeren Hunden mit zwei Händen ausüben
  5. Schnauze mit beiden Händen verschließen und über die Nase beatmen.
  6. 10 bis 15 Druckstöße, dann 2 Atemstöße 
  7. oder Ein-Helfer-Methode, 5 Druckstöße, dann 1 Atemstoß 

Sollte es tatsächlich mal soweit kommen das Du einen Hund Wiederbeleben musst, dann bewahre auf jeden fall Ruhe.

Rede mit ihr, sie kann dich eventuell hören. Reagiere schnell und direkt. Jemand anders sollte einen Tierarzt kontaktieren, denn selbst nach einer erfolgreichen Wiederbelebung muss der Hund schnellstmöglich in Ärztliche Behandlung.

Fieber bei Deinem Hund

Die Körpertemperatur von Hunden liegt im Normalfall bei 37,5-39°C und damit etwas höher als bei uns Menschen. Aber ab einer Temperatur von 40C° beginnt das Fieber. Fieber ist ein Abwehrmechanismus des Immunsystems und im Grunde nichts schlechtes. Da der Körper sich nur gegen Erreger oder Entzündungen wehrt, doch hält es zu lange an oder steigt zu hoch belastet es die Organe und den Kreislauf. Die Körpereigenen Eiweiße werden zerstört und das kann schwerwiegende Folgen haben.

Bevor Du jetzt jedes mal Fieber bei Deinem Hund misst, wenn du denkst das er/sie sich heiß anfühlst. Sieh erst nach ob dein Hund folgende Symptome an den Tag legt.

  • trockene heiße Nase
  • starkes Hecheln
  • hoher Durst 
  • Appetitlosigkeit
  • erhöhter Puls 
  • Schüttelfrost
  • Antriebslosigkeit

Wenn es sich nun Tatsächlich um ein leichtes Fieber handelt, kannst Du versuchen es selbst zu senken. Halte deinen Hund Ruhig, animiere ihn zum trinken. Leg Kalte Kompressen oder feuchte Handtücher auf seinen Bauch und Nacken. Befeuchte auch die Pfoten mit kaltem Wasser. Wenn Du Fiebersenkendes Mittel in deiner Heimtierapotheke zur Hand hast, dann kannst Du ihm/ihr dies verabreichen. 

Sollte das Fieber nicht weggehen, es steigt oder der Allgemeinzustand deines Vierbeiners verschlechtert sich, dann solltest Du umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Aber auch wenn das Fieber weg ist und Du dir einfach keinen Reim darauf machen kannst, warum dein Liebling überhaut Fieber bekommen hat. Solltest Du einen Tierarzt kontaktieren, eventuell muss das ganze nachbehandelt werden. 

Zecken-und Flohbefall

Zecken und Flöhe sind Parasiten und können bekannter Maßen Krankheiten übertragen, doch in Erstlinie sind sie lästig und ekelig, trotzdem sollten wir Uns und Unsere Hunde das ganze Jahr über, vor diesen Schmarotzern schützen. Denn Zecken sind bei Temperaturen von 5-30°C gerne unterwegs. Da unser Deutscher Winter jetzt also nicht mehr so richtig kalt und auch nicht lange kalt ist. Haben wir im Frühjahr einen richtigen Zecken Boom doch auch, wenn jetzt dafür unser Sommer immer heißer wird und da nur noch wenig Zecken und Flöhe unterwegs sind. Sterben tun diese kleinen Bister nicht, sie verstecken sich bis das Wetter wieder angenehmer ist. Daher haben wir, dann im Herbst einen regelrechten Floh Boom. 

Wie Du deinen Hund letzten Endes davor schützt ist relativ egal. Du solltest nur auf vollendendes achten:

  1. Verträglichkeit. Der beste Schutz bringt dir nix, wenn dein Tier darunter leidet, also achte darauf das der Zecken-und Flohschutz für dein Tier so verträglich wie möglich ist.
  2. Wirksamkeit. Wie wirksam ist diese Methode oder der Wirkstoff an deinem Hund wirklich. Was bei dem einen super hilft muss nicht unbedingt bei deinem Hund genauso gut helfen.
  3. Regelmäßigkeit. Egal ob Pflanzlich oder Chemisch, der Schutz kann nicht schützen, wenn er in der Schublade liegt. Trage den Schutz immer in regelmäßigen Abständen auf und das am besten das ganze Jahr.

Wenn Du dir unsicher bist, dann bespreche dies mit dem Tierarzt deines Vertrauens oder einem Hundeprofi.

In diesem Sinne, bewahrt immer Ruhe und Schützt Eure Lieblinge im Vorfeld genauso gut wie im Notfall.